Wie lange Baby tragen? | Wandertragen und andere Tragehilfen für Kleinkinder
„Na, du bist aber verwöhnt!“ Sätze wie diesen bekommen Eltern, die ihr Kleinkind tragen, immer wieder zu hören. Ist es wahr? Verhätscheln wir unsere Kinder, wenn wir sie auch mit zwei Jahren noch immer tragen? Werden sie gehfaul und wollen dann immer getragen werden? Schränken wir gar ihre Entfaltung ein?
Meine Erfahrungen zum Thema Kleinkind tragen
Mein Kleinster ist jetzt zweieinhalb und er geht fast immer allein zum Kindergarten. Geht … was sag ich … er rennt! Wirklich, er rennt; meist hat er ein Steckenpferd oder seinen Steckendrachen oder sein Nachziehkrokodil dabei und dann geht’s dahin.
Dennoch: Ja, wir tragen noch immer. Tragen und laufen schließen einander nicht aus. Oft frage ich mich, wie Eltern, die Sätze wie den oben sagen, mit ihren Kleinkindern auf längere Ausflüge, Städtereisen oder Wanderungen gehen (oder gegangen sind). Oder haben sie diese Aktivitäten einfach gemieden? Viele Orte sind für Kinderwägen unzugänglich und oft finde ich das Mitschleppen eines Kinderwagens auf Wanderungen wesentlich zäher als meinen Kleinen mal für eine halbe Stunde zwischendurch zu tragen und sonst frei zu sein.
Toddlertragen: Wenn die Beine nicht mehr können
Und genau darum geht es ja: Ich kenne fast niemanden, der sein zweijähriges Kleinkind durchgehend trägt. Meist sind die Kleinen ja mit Begeisterung selbst unterwegs und am Entdecken. Steine, Schnecken, Marienkäfer,….da gibt es so viel zu sehen! Zugegeben, nicht immer in die „richtige“ Richtung, aber doch. Gerade bei längeren Ausflügen kommt er aber immer. Der Moment, wo das Kind nicht mehr will oder nicht mehr kann. Kleinkinder sind zwischen 30 und 90 Minuten (je nach Alter, Temperament und Spannung) meist gut zu Fuß unterwegs. Danach ist dann erst mal Sense.
Auch eine Pause hilft da oft wenig, denn gerade Pausen werden von unseren Kindern ja selten genutzt, um sich hinzusetzen und auszuruhen. Dann geht es nochmal in eine Entdeckungsrunde. Und wenn man dann weitergehen will, ist der Missmut groß.
Vorteile Kleinkind tragen
Dann hat man die Wahl: Entweder Kind in den lang mitgeschliffenen Kinderwagen platzieren und Kind und Kinderwagen womöglich noch bergauf schieben oder Kind nachschleifen (keine echte Option) oder einfach Trage auspacken, Kind rein und ausruhen lassen. Oft ist schon nach einer kleinen Pause oder einem kurzen Nickerchen die Welt wieder frisch und spannend und kleine Entdecker wieder gut zu Fuß unterwegs.
Toddlertragen - welche Kindertrage ist die beste?
Wie so oft beim Tragen gibt es unzählige Möglichkeiten, sein Kind zu tragen. Wer sich selbst etwas Gutes tun will, vermeidet es, ein Kleinkind längere Strecken auf den Schultern oder am Arm zu tragen. Die dabei entstehenden Belastungen für den Körper der Eltern lassen sich leicht vermeiden.
Wanderkraxe oder Fullbuckle?
Wanderkraxen sind allgemein bekannt und werden oft für Wanderungen und Ausflüge mit großen Kleinen verwendet. Schon unsere Eltern haben derartige Tragegestelle verwendet. Die Kinder werden darin recht hoch platziert, haben eine gute Aussicht und können dank stabilem Metallgestell "abgestellt" werden, wenn sie in der Kraxe eingeschlafen sind und die Hüttenpause ansteht.
Fullbuckle: Mehr Komfort für den Tragenden
Bei einem Fullbuckle sitzt ein Kind bei weitem nicht so hoch. Aber tatsächlich hat das erhebliche Vorteile: Das Kind sieht auch beim Fullbuckle am Rücken problemlos über die Schultern des Tragenden. Das Gewicht des Kindes ist aber weniger weit oben am Rücken des Tragenden platziert sondern mehr in der Körpermitte. Dadurch ist es leichter zu tragen als das hoch platzierte Gewicht in der Wanderkraxe.
Meine Kinder sind beim Tragen am Rücken oft auch recht lustig geworden. Die Füße waren zwar schon müde, der Kopf aber noch lange nicht. Wenn ein Kind dann beim Tragen mal herumschaut, ist die Trittsicherheit bei einem hoch oben getragenen Gewicht schnell mal beeinträchtigt. Beim Tragen mit einem Fullbuckle, der mittig platziert ist, kommt man bequem und sicher voran.
Und schließlich sprechen auch Packmaß und Eigengewicht der Tragehilfe für den Fullbuckle. Ein Buzzidil Preschooler wiegt weniger als einen Kilo und lässt sich ohne Probleme in einem Rucksack verstauen oder zusammengerollt auf der Hüfte tragen.
Ergonomische Haltung für das Kind
Für das Kind ist zudem in einem mitwachsenden Fullbuckle eine ergonomische Haltung gesichert: Die Beine hängen nicht herunter und müssen auch nicht mit "Steigbügeln" aufgefangen werden. Die Anhock-Spreiz-Haltung ist angenehm und unterstützt auch weiterhin die Rückenentwicklung. Generell gilt: Das Gesäß des Kindes sollte tiefer sein als die Knie, dann passt die Trage.
Beim Einschlafen kann sich Kind bequem an Mama und Papa ankuscheln, der Kopf kann gut gestützt werden, baumelt nicht haltlos herum und das Gewicht des schlafenden Kindes ist wesentlich näher am Tragenden dran als in einer Wanderkraxe. Vom Tragen mit Rucksäcken wissen wir alle: Ein Gewicht, das nah am Körper des Tragenden positioniert ist, trägt sich leichter als ein Gewicht, das "wegbaumelt".
Toddlertrage Buzzidil XL und Preschooler
Bei den Buzzidil Tragehilfen eignen sich Buzzidil XL und Preschooler perfekt zum Tragen von Kleinkindern. Buzzidil XL passt schon ab ca 8 Monaten und bis etwa 4 Jahre. Für Kinder ab zwei Jahren ist der Preschooler die perfekte Alternative: Der Hüftgurt ist nochmal höher gepolstert und ermöglicht damit eine perfekte Gewichtsableitung auf die Hüfte. Die geschwungenen Schulterträger passen sich an den Körper des Tragenden an und sind gut gepolstert. Das Rückenpaneel des Preschoolers wächst - wie bei allen Buzzidilen - stufenlos in seiner Breite und Höhe mit dem Kind mit. Damit ist ergonomischer Tragekomfort für das Kind gesichert!
Wrapidil: eine Trage von 0-4 Jahren
Wer eine Tragehilfe sucht, die von 0 - 4 Jahren wirklich und ehrlich durchgängig passt, wird beim Wrapidil fündig. Das Wrapidil ist ein WrapTai mit breiten Schulterträgern zum Binden. Diese Schulterträger ermöglichen es, den Sitz der Tragehilfe beliebig lange zu verbreitern. Damit kann das Wrapidil bis zum Ende der Tragezeit benutzt werden. Damit ist das Wrapidil eine wirklich kostengünstige Tragevariante - von Geburt an bis 4 Jahre kann man durchgängig und ohne faule Kompromisse damit bis 4 Jahre und länger tragen.
BuzziBu: ein schneller Onbuhimo für zwischendurch
Aus dem Alltag mit meinen Kindern weiß ich: Auch abseits von längeren Wanderungen und Ausflügen kommt mit Kleinkindern immer wieder mal der Moment, wo sie das Tragen brauchen. Für kurze Strecken zwischendurch ist der Onbuhimo eine ideale Trage. Mit seinem extrem kleinen Packmaß ist er überall blitzschnell verstaut und dann einsatzbereit, wenn Kind und Eltern es doch mal brauchen. Außerdem ist es im Sommer eine erfrischende Erleichterung, ohne Hüftgurt zu tragen.
Das Kind kann dabei wie ein Rucksack auf den Rücken gepackt werden und schon sind kurze Wege, zum Beispiel vom Spielplatz nach Hause problemlos möglich, auch wenn Kleinkind nicht mehr laufen kann.
Vorurteile Tragen: Wie lange Kinder tragen? Werden sie verwöhnt?
Der Tragebedarf ist in den ersten 1,5 Lebensjahren eines Kindes zweifellos am höchsten – schließlich dauert es ja schon gut 12 Monate, bis der Weg in Richtung unabhängige Mobilität beginnt. Unsere Kinder sind Traglinge, ihre ganzen Reflexe sind auf das Tragen ausgelegt. Wenn unsere Kinder dann mobil sind und das Laufen immer wichtiger wird, werden auch die Tragemomente seltener – doch das gelegentliche Kuscheln und Ausruhen bei Mama und Papa wird weiterhin geschätzt.
Werden Tragekinder nie gehen, faul oder verwöhnt? Nein, nein … und nein. Das kann ich nach vier Tragekindern inzwischen mit Sicherheit sagen. Die Bewegungsfreude und den Entdeckungsdrang von Kindern schränkt man dadurch, dass man ihrem Bedürfnis nachkommt, sich zwischendurch mal bei Mama oder Papa auszuruhen, nicht ein.
Auf die Frage, wie lange du dein Kind tragen kannst/ sollst, kann ich als Mama nur sagen: So lange es dir und deinem Kind Spaß macht! Das Tragealter kann gut bis 4 Jahre reichen und manchmal auch noch darüber hinaus – auch, wenn sich die Tragezeiten von ganz alleine verringern werden. Letzte Kuschelmomente zum Genießen.